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Ich hoffe, ich darf dich mit ein wenig persönlichem Zeug belasten, aber da ich immer noch kein Tagebuch schreibe, musst du jetzt herhalten. Und da ich dich am Telefon wahrscheinlich wieder nerven würde, schreibe ich. Außerdem möchte ich diesen Augenblick festhalten, damit ich ihn später mir wieder auf der Zunge zergehen lassen kann.

Ich habe gerade eben eines meiner besten Abendbrote gegessen. Es hat alles gepasst, das Brot war sehr schön getoastet. In einer Anleitung von einem Toaster habe ich nicht nur gelesen, dass man immer vor der Erstbenutzung eines Toasters die Gebrauchsanweisung lesen muss, sondern dass das Toasten die Mischung von Braten und Kochen ist. Mein Brot war golden und an keiner Stelle unansehnlich, genau im richtigen Moment konnte ich es auf mein Brettchen holen und die herrliche irische Butter darauf verstreichen, von der ich fast die beste Dosis nahm. Die Butterbeschmierung, aber vor allem die folgende Zubereitung sind die kritischsten Verfahren während des Abendmahls. Man muss sehr schnell die Tomatenmarkpaste auf der dahinschmelzenden Butter verteilen, um das Einsaugen der Butter in das Brot zu stoppen. Ist man zu langsam, wird es ein lappriges Brot, kaum mehr als Toast zu bezeichnen, ist man zu schnell, hatte die Butter nicht genug Zeit, sich mit dem Brot zu vereinen.

Heute hat alles zeitgenau gepasst. Nach dieser Hürde dann das Sambal Olek, ein paar Basilikum-Blattfragmente und dann als Krönung heute der Old Amsterdam, mein Favoritenkäse. Beim Abbeißen habe ich tatsächlich eine Gänsehaut bekommen, so gut war es.

Butterbrot
Butterbrot, von Freepik.

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