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Am Freitag sind meine Cousine, ihre zwei Kinder und ich nach Kuusamo gefahren. Das ist recht nah an der russischen Grenze, nordöstlich von Oulu. meine Cousine, die mir unbedingt noch Finnland zeigen wollte, hat dort ein Ferienhaus gemietet, das einsam auf einer 2 ha großen Insel mitten in einem See liegt. Weitab aller Zivilisation - ok wir hatten Sauna, Kühlschrank, Mikrowelle, auch üprigens Elektrizität und sogar einen Fernseher. allerdings fließend Wasser hat es noch nicht dorthin geschaft, und wir mußten das hauseigene Plumpsklo nutzen, was recht luxuriös war, allerding außerhalb des Hauses ein paar Schritte in den Wald und so war es doch unangenehm, daß wir keine Taschenlampe oder Kerze hatten, und die Sonne geht hier doch recht früh unter…

Jedenfalls kamen wir später an als erwartet, es war schon finster stockedunkel, aber das höchlichst süße, liebe alte Ehepaar (sie ist 75, er vielleicht sogar älter) mußte uns trotzdem mit einem kleinem Motorboot zur Insel fahren. Es war nebelig, sie hatten das Fernlicht ihres Autos auf die Insel gerichtet also alles ganz spannend. Am nächsten Tag haben wir natürlich Erkundungsgänge gemacht - eine sehr schöne Insel, die auch vom Wasser traumhaft aussieht und mit drei anderen, im wald versteckten aber leeren Häusern. Leider waren die batterien meiner ultramodernen Digitalkamera leer, und die Kälte hat sie weiter heruntergezogen. Wir haben schöne Bootsausflüge mit einem Ruderbootes gemacht, am mittag Fisch am Lagerfeuer gebraten, die Sauna mit einem Holzfeuer aufgeheitzt, geschwitzt und dann ins frierend kalte Wasser gesprungen, was ein Spass!

Ungefähr das Selbe am Sonntag. Der Abend belohnte uns dann mit einer sternenklaren Nacht, alle Sterne die man mit dem Auge sehen könnte, waren zu sehen, ganz deutlich das band der Milchstraße, seltene Sternschnuppen, und zusätzlich war der See spiegelglatt, sodaß er einen neuen Himmel bildete mit mehr schwarz und etwas weniger Sternen. Trotzdem wurde mir auf einem Steg richtig schwindelig, ob der Irritation, wo denn eigentlich der echte Himmel sei. es fühlte sich an, als ob man auf einen Steg steht, der in das Universum ragt. Man ist da, und überall sind silberne Sterne oder schwarze Leere.

Am nächsten Tag sollten wir um sieben abgehohlt werden. Wir standen also um sechs auf, vor sonnenaufgang, und waren etwas überrascht, daß der See komplett mit einer 1 cm dicken Eisschicht zugefroren war. mit dem Ruderboot war nicht mehr zu manövrieren. das freundliche alte Ehepaar kam eine Stunde später, da es sich mit dem kleinen Motorboot erst einen Kanal in die Barriere rammen mußte, und auf dem rückweg schlugen wir im Licht der aufgehenden Sonne die Eisschollen beiseite. auch sehr spannend.

Dann im auto auf der Rückfahrt rüttelt plötzlich mein Telefon, und Herr ichhabdennamenvergessen ruft an. Er ist Master auf der Laura, dem Frachtschiff, das mich als Passagier am nächsten Donnerstag mitnehmen wird. ich vermute anfang nächster Woche werde ich spätestens in Deutsschland ankommen, die ersten Tage dann noch im kreis meiner lieben Familie verbringen, dann aber am Wochen ende wahrscheinlich nach Halle aufbrechen. Also ich finde die drei Monate sind ja fast wie im flug vergangen…